Grundwissen Astrologie

siehe auch:
esoterische Astrologie
Astrologie im Kontext der menschlichen Entwicklung
Kompakt-Einführung in die Grundlagen der Astrologie in zwei Terminen beginnend am Sa. 13.1.2001 oder Sa. 27.1.2001, jeweils Samstags um 16.00

 

Über Die Astrologie

Unter Astrologie versteht man landläufig ein System, das aus dem Stand von Planeten oder (Fix-)Sternen Aussagen über scheinbar davon unabhängige abstrakte oder konkrete Dinge wie Menschen, Tiere, Staaten oder Ereignisse ableitet.. In diesem Sinne dient die Astrologie oft als eigenschaftsbeschreibendes Deutungssystem, häufig aber auch als Vorhersagesystem (Prediction). Solche astrologischen Systeme gibt es vermutlich schon seit halbwegs ewigen Zeiten. Den Menschen beider Halbkugeln wie auch der Äquatorialregion bietet sich je nach Wetter und Mondphase schließlich allabendlich der Anblick eines sich ständig verändernden Abendhimmels, in dem auch dem nur halbwegs aufmerksamen Beobachter schnell sich von Tag zu Tag die Bewegungen einiger Planeten dieses Sonnensystems eröffnen, zumal diese zu den hellsten nächtlichen Himmelserscheinungen gehören. Daher wird seit nicht nachvollziehbar langer Zeit den Bewegungen der Planeten eine Bedeutung zugemessen. Die Frage, warum ein Planet bzw. dessen Bewegung eine Bedeutung oder Wirkung hat, wird ein Astrologe je nach seinem Weltbild beantworten. Die Spanne reicht von dem Ansatz, es gäbe schichtweg eine Koindidenz (Gleichzeitigkeit mit irdischen Ereignissen, auch Synchronizität genannt) ohne Ursache-Wirkung-Beziehung bis zu der Annahme von andersartigem Leben in "unterschiedlich dichter Materie" auf jenen Planeten, deren Population demzufolge eine emotionale und mentale Ausstrahlung besitze. Ohne weitere Erkenntnisfähigkeit ist diese Art Hypothese jedoch weder verifizierbar noch falsifizierbar. Wir werden das hier nicht weiter diskutieren.

Auf dieser Seite wollen wir die Grundlagen des Teils der Astrologie darstellen, den wir für den wichtigsten halten:
Radixastrologie oder Erstellung von Geburtshoroskopen, um beschreibende Aussagen über den betreffenden Menschen zu machen, welche ihm oder anderen Aufschluß über seine Charaktereigenschaften, seine Möglichkeiten und sein wahrscheinliches Verhalten in verschiedenen Situationen geben.
Lesen Sie auch die einführenden Worte des Essener Astrologen Hans Lang.

Sinn der Anwendung der Astrologie

Die Analyse des Charakters, der grundlegenden Kräfte und Eigenschaften eines Menschen ist eins der Mittel, mit denen eine gewisse Selbsterkenntnis möglich wird. Auf der Basis des Geburts-Horoskops ist eine weitgehende Charakter-Analyse möglich, wenn zusätzlich folgende Faktoren bekannt sind:
1. Geschlecht
2. elterliche und anderweitige Sozialisation
3. Kulturkreis und Entwicklungsstufe der Kultur
4. Entwicklungsstufe des Individuums

Der vierte Punkt "Entwicklungsstufe des Individuums" gibt für einige Menschen Anlaß zu Anstoß, indem darin eines unberechtigtes Urteil eines Menschen (hier des Astrologen) über einen anderen gesehen wird. Jedoch handelt der Astrologe an dieser Stelle nicht viel anders, als etwa der Richter, der eine Tat in ihrem Gesamtkontext, also auch die äußeren und inneren Umstände, die dazu führten, beurteilen muß wie auch die Perspektiven des Täters nach einer vorzunehmenden Verurteilung, dabei also u.a. zu entscheiden hat, welche Einsicht in sein Fehlverhalten der Täter zeigt und - u.a. daraus resultierend - welches Potential er für eine gesellschaftsverträgliche weitere Lebensführung aufweist.

Auch etwa ein Arzt, ein Heilpraktiker, insbesondere Homöopathen oder etwa Psychotherapeuten müssen menschliche Anlagen und die Fähigkeit zur Veränderung aus sich selbst heraus einschätzen. In all den Fällen geht es um eine nüchterne und realistische aber gleichzeitig wohlwollende Einschätzung eines Menschen und Beurteilung seiner Möglichkeiten zur Veränderung.

Selbiges obliegt auch dem Astrologen. So muß er etwa versuchen zu erkennen, ob ein Klient in der Lage ist, mit im Horoskop angezeigten Herausforderungen oder Energien umgehen zu können. Ein und dieselbe Energie, z.B. Suggestivkraft und Macht, kann von einem hochstehenden menschlichen Individuum benutzt werden, um beispielsweise als geistiger oder politischer Führer in positiver Weise an der Gestaltung der menschlichen Gesellschaft mitzuwirken, wenn seine sonstigen Eigenschaften diesen positiven Umgang stützen oder von einem weniger hochstehenden menschlichen Individuum als eine in negativer Weise unerträglich faszinierende Kraft zur Manipulation anderer Menschen und Betrug an ihnen mißbraucht werden. Gewisse menschliche Eigenschaften wie Mitgefühl, Willenskraft, Intelligenz, Disziplin und viele andere sehr wesentliche Eigenschaften sind weniger eine Frage horoskopischer Faktoren sondern vor allem das Ergebnis vieler positiv genutzter Evolutionserfahrungen.

Die astrologische Kunst kann nun einerseits dazu dienen, dem Menschen, der sein eigenes Horoskop studiert, eine tiefere Selbsterkenntnis zu vermitteln, andererseits aber auch von Astrologen oder Therapeuten, die astrologische Analysen mit einzubeziehen wissen oder sich der Unterstützung eines Astrologen bedienen, genutzt werden, um professionell anderen Menschen diese tiefere Selbsterkenntnis erfahren zu helfen. In vielen Fällen werden zum Astrologen, wie zu den Therapeuten der verschiedenen Richtungen, vor allem Menschen kommen, die sich über die Lösung gewisser Aufgaben, die ihnen das Leben stellt, im unklaren sind. In vielen Fällen werden sich die Menschen im Sinne der Erkenntnis diesbezüglich noch auf einer früheren Stufe befinden, indem sie gewisse Erlebnis- oder Verhaltensmuster in ihrem Leben wahrnehmen, darin aber noch nicht notwendigerweise einen selbst verursachten Ablauf sehen. Dann sind die Therapeuten und Astrologen dazu aufgefordert, die Muster dahingehend zu verstehen, daß sie die dazu führenden Kräfte und Eigenschaften des Menschen verstehen und den Zusammenhang zu den Erlebnis- oder Verhaltensmustern herstellen. Im nächsten Schritt muß dann gezeigt werden, wie der Mensch diese Kräfte handhaben und für sich selbst und auch den Rest der Gesellschaft konstruktiv nutzen lernen kann.

Das Optimum stellt vermutlich eine astrologische Beratung dar, bei der nicht der Astrologe die heimlich zuvor ausgearbeitete Deutung als Dogma präsentiert, sondern in gewisser Weise im ständigen Dialog mit dem Klienten, also interaktiv, die Aussagen und Lösungen findet und präsentiert. In vielen Fällen wird es, wie bei verschiedenen Therapieformen auch, notwendig sein, wiederholte Zusammentreffen anzusetzen, um herauszufinden, wie der Klient auf die gebotenen Lösungsvorschläge reagiert

Astrologische Grundfaktoren

 

Die "Planeten"

Die Erde ist einer von mehreren Planeten unseres Sonnensystems. Neben der Erde gehören weiterhin derzeit unumstritten dazu:

Planet Kürzel Symbol  Veda  Polarität
unser Planet:        
Erde ER  ER  Bhumi   
Zentralgestirn:  
Sonne SO   SO Surya  +
innere Planeten:   
Mond  MO  MO Chandra   -
Merkur ME ME Budha  +
Venus VE VE Shukra  -
äußere Planeten:  
Mars  MA MA Kartikeya, Kuja  +
Jupiter JU JU Brhaspati, Guru    +
Saturn SA SA Sani, Sanaiscarya  -
Trans-Saturner:  
Uranus UR UR (nicht bekannt)  +
Neptun NE NE (nicht bekannt)  -
Pluto PL PL (nicht bekannt)  +

Die Planeten haben deutlich unterschiedliche Größe, beispielsweise ist der Merkur oder Pluto deutlich kleiner und etwa Jupiter oder Neptun deutlich größer als die Erde. Auch die Beschaffenheit der Oberfläche wie auch die Zusammensetzung der Planeten bezüglich chemischer Elemente variieren sehr deutlich, genauso deren Oberflächentemperatur.

Es gelten einige Faustregeln:

  1. Die Oberflächentemperatur. hängt im wesentlichen von der Entfernung des Planeten von der Sonne und seiner Atmosphäre ab,
    je näher an der Sonne, desto heißer, je weiter weg, desto kälter.
  2. Je dünner eine Atmosphäre, desto kühler die Oberfläche, da sehr viel Sonnenenergie direkt von der Oberfläche des Planeten ins All reflektiert wird. Bei recht dichten und (Gas-)wolkenhaltigen Atmosphäre gilt eher das Gegenteil:
  3. Je wolkiger eine Atmosphäre, desto kühler die Oberfläche, da eine wolkigere Atmosphäre weniger Sonnenenergie zur Oberfläche dringen lassen kann.

Diese beschriebenen Effekte können sich gegenseitig überwiegen, was in unserem Sonnensystem auch vorkommt.
Weiter gilt eine Regel über die Umlaufzeiten der Planeten um die Sonne:
  je weiter von der Sonne, desto länger die Umlaufzeiten.

Die Erde selbst gehört nicht zu den astrologisch relevanten Planeten, da sie der Planet ist, auf den sich Beobachtungen (im Sinne astronomischer Fakten) und die Deutung bezieht. Dabei ist teilweise umstritten, ob sich einige Berechnungen besser auf einen Punkt auf der Erdöberfläche (topozentrisch) beziehen sollten oder auf den Erdmittelpunkt (geozentrisch). Daher gibt es verschiedene Feldersysteme (auch: "Häuser"-systeme). Dazu später mehr.

Die astrologischen "Planeten" umfassen auch zwei "Nicht-Planeten", die Sonne, welche eindeutig ein (Fix-)Stern ist, also ein kosmisches Objekt einer Mindestgrößenordnung, welche so groß ist, daß während eines großen Teils ihrer Lebensspanne (über viele Milliarden Jahre) in ihr Kernfusion in für uns kaum vorstellbarem Ausmaß ablaufen kann. Daraus resultiert auch ihre exponierte inhaltliche Position als Lebenspender in unserem Sonnensystem. An dem Lauf der Sonne wurde lange Zeit und wird im wesentlichen auch heute noch unsere Zeitrechnung festgemacht.

Der zweite "Nicht-Planet" ist je nach Definition ein Planet oder ein Trabant, unser (Erd-)Mond. Ein Trabant ist unser Erdmond in dem Sinne, daß er in fester Bahn um die Erde kreist und auf seine Weise deren Bewegung um die Sonne nachvollzieht. Als Planet kann er deswegen angesehen werden, weil seine Bahn um die Sonne kein Vor-Und-Zurück beinhaltet, sondern er, wenn auch schlangenförmig (man sagt "oszillierend"), so sich doch ständig weiter und niemals zurückbewegt, wie die anderen Planeten auch. Trabanten anderer Planeten spielen in der Astrologie, wenn überhaupt, höchstens eine sehr untergeordnete Rolle, meist werden sie nicht betrachtet, sondern ihre theoretisch mögliche Wirkung wird als in der Gesamtwirkung ihres Planeten enthalten begriffen.

Ein Jahr ist die Zeit, in der ein scheinbarer Umlauf der Sonne um die Erde, also ein realer Umlauf der Erde um die Sonne stattfindet.
Da die Umlaufzeit kein ganzzahligen Vielfaches der Zeit ist, die unser Planet für eine Eigenumdrehung braucht, ist die Jahreslänge nicht auf den Tag exakt, sie liegt bei rund 365,251 Tagen. Diese krumme Jahreslänge führte zu einer wachsenden Verschiebung der Monate gegenüber den Jahreszeiten bis Papst Gregor den gleichnamigen Kalender einführte, der mit Schaltjahren versucht, der exakten Jahreslänge Rechnung zu tragen: alle 4 Jahre ist das Jahr einen Tag länger (in jeder durch 4 teilbaren Jahreszahl), nicht aber alle 100 Jahre (jede durch 100 teilbare Jahreszahl), wohl aber alle 400 Jahre (jede durch 100 teilbare Jahreszahl).

Entsprechend des Mondumlaufes um die Erde wurden die Monate definiert, da fast in jedem Jahr genau 12 Vollmonde liegen, definierte man einen Monat auf die beste Annäherung an die Zahl 365/12, was eben 30 ist. Da mit 12 Monaten der Länge 30 jedoch noch kein Jahr erreicht war, sondern nur 360 Tage, wurden nach einer festen und möglichst einfachen Regel einige Monate um je einen Tag verlängert. Die Finger-Regel ist fast jedem Kind bekannt, nach der die die Metacarpalgelenke (Gelenk im Übergang der Finger in die Hand) der Hand bei geschlossener Faust im Wechsel mit den sich bildenden Vertiefungen dazwischen genau die längeren und kürzeren Monate abbilden: das 1. Gelenk (kleiner Finger, stellt erhöhung dar) steht für den verlängerten Januar, die folgende Vertiefung für den kürzeren Februar (wobei dessen Verkürzung um 1 bzw. 2 Tage gegenüber 30 Tagen schlichtweg das Resultat am Ende eines planetaren Jahres (gemessen mit dem Beginn und Ende im Widder-Punkt oder Frühlingsäquinoktium), das zweite Gelenk für den längeren März u.s.w., darstellt. In der Mitte liegen der längere Juli, vierter Knöchel der linken Hand (zu Zeigefinger) und der längere August, erster Knöchel der rechten Hand (zu Zeigefinger). Die Reihe endet mit dem längeren Dezember auf dem 3. Knöchel.

In den Reigen der "Planeten" reihen sich noch drei geometrische Punkte ein: der aufsteigende Mondknoten (Kn), der Aszendent (AC von lat. ascendere=aufsteigen) und die Himmelsmitte (MC m.a.-lat. von Medium Coeli: Mitte des Himmels).
Der Mondknoten ist einer der beiden (es gibt einen im Süden und einen im Norden) Schnittpunkte der Mondbahn mit der Erdbahn. Da die beiden Punkt symmetrisch angeordnet sind ist der zweite Knoten logisch redundant (enthält keine neue Information) und eine Betrachtung mithin überflüssig.
Der zweite geometrische Punkt, der Ascendent, ist der Punkt im Tierkreis, der genau auf Horizontebene im Osten liegt, beschreibt also den Punkt in einen Tierkreiszeichen, der gerade in die sichtbare Halbkugel über dem Betrachter eintritt. Auch hier gäbe es einen zweiten Punkt, den Descendenten (DC), dessen Betrachtung wiederum aus Gründen der logischen Redundanz entfällt: er liegt dem AC immer genau diametral gegenüber, also im Tierkreis 180° weiter. Der dritte geometrische Punkt ist die Himmelsmitte MC, welche den Punkt genau über dem Betrachter meint. Auch hier gibt es wieder ein logisch redundantes Pendant 180° weiter, die Himmelstiefe (IC Immum Coeli).

Klassische "Planeten"
 

SO

MO ME VE ER  MA JU SA
   Sonne Mond  Merkur  Venus  Erde  Mars  Jupiter  Saturn 
Dia (km)

1.390.000

3.476 4.840 12.230   6.800 143.200 107.500-
120.700
Dist (km)  - 384.000 (Erde)  58.000.000 108.000.000   228.000.000  788.000.000 1427
Uml.   210.000.000a
(Galakt.Zentr.)
27,8d  (Erde) 87d 23 h 15' 46'' 224d 16h 49' 8 '' 365,25d  686d 22h 10' 31'' 11a 314d 20h 2' 7'' 29a 166d 23h 16' 30''
Bahngeschw.   220km/s
(Galakt.Zentr.)
       <30 km/s    13,05 km/s  
Erdmassen              317  95
Dichte      5,43          < 1
Eigenrot.     27,8d  59d  243d  23h 56' 24h 37' 9h 55'  10h 25' 
Monde      -      1  2  16 > 18 
Temp.  5.800
(x.000.000)
 +130° .. -150°    +450°    -10° - .. -120°  - .. -150°  -180°
Wind          300    500  2000
tz/t            1 tz / 1 a  2,5 a/ tz  
entd.                 
     zeigt der Erde immer gleiche Seite Bahn stark ellpitisch. Winkel zur SO max. 28° Winkel zur SO max. 48°     exotherm 1,7 exotherm
komplexes Ringsyst.
Transsaturner (erst ab dem 17. Jhdt. entdeckt)
  UR NE PL
   Uranus  Neptun  Pluto
Dia (km)  49.000   47.000  2.400
Dist (km)  2.880.000.000   4.400.000.000 -
7.380.000.000
Uml.    84a 7d 9h 22'   164a 285d 15h  247 a 7 mon
Bahngeschw.       
Eigenrot.   17h 15'  17h 7'  6,4d
Erdmassen      
Dichte  1,3  1,65   
Monde   15  8  
Temp.  -215°    -220°
Wind   1000  2000/2200  
tz/t     14a/tz  20a/tz
    13. März 1781 ca. 1850  21. Januar 1933
   sichtbar nur bei OPP SO
schwaches Ringsyst.
 exotherm 2,5
Bahn stark ellpitisch, 
schneidet Neptunbahn
Helligkeit  6    15

 

Tierkreiszeichen

Die Tierkreiszeichen sind Abstraktionen "realer" Sternbilder, das heißt Sterngruppen, in denen Menschen ein ihnen vertrautes Muster zu erkennen glauben, einen Wagen (Pferde-) oder eine Leier, einen Löwen oder eine Waage,... Weiter werden die Sternzeichen, die nicht alle gleiche scheinbare (die wirkliche ist uns nicht exakt bekannt und hängt natürlich wesentlich von ihrer Entfernung zu uns ab) Ausdehnung haben, in ihrer Größe gleichgesetzt, was bei 12 Sternbildern in einem 360° Kreis 30° für jedes Tierkreiszeichen bedeutet. Eine weitere Abstraktion ist das Vernachlässigen der Präzession (lat. pre=vor, cedere=), also dem Voranschreiten unseres Sonnensystems in unseren kosmischen Nachbarschaft. Man kann sich das etwa so vorstellen, daß genauso, wie unsere Erde in einem Jahr einmal um die Sonne kreist, auch unser ganzes Sonnensystem innerhalb etwa 25.000 Jahren "einmal um den Block geht" .
Dabei bewegt sich unser Sonnensystem rückläufig (also umgekehrt wie unser Jahreslauf) in relativ großer Entfernung an den Sternbildern des Fixsternhimmels vorbei. Dadurch kommt es zu einer Verschiebung der "realen" Sternbilder gegenüber den Jahreszeiten und somit zu einer Verschiebung der Tierkreiszeichen gegenüber den "realen" Sternbildern um etwa 23° seit vor 2000 Jahren. Das heißt, ein Löwe-Geborener der zweiten Dekade wäre danach eindeutig Krebs.
In der westlichen Astrologie wird die Präzession nur in wenigen Schulen beachtet, da man glaubt, die Ergebnisse der Praxis geböten deren Vernachlässigung. In der indischen Vedischen Astrologie ist ayanamsa, die Präzession ein fester Bestandteil der Berechnung.

Im folgenden wird eine Tabelle gegeben, in der einige Informationen über die Tierkreiszeichen zusammengestellt sind, darunter auch solche aus der esoterischen Astrologie wie esoterisch Herrscher und Dekaden-Herrscher sowie zugehörige Strahlen. Die Notwendigkeit der beiden Systeme von Dekaden-Herrschern ergibt sich aus der veränderten Umlaufrichtung der Menschen auf dem Festen Kreuz. Eine Tabelle der in der Literatur darüber hinaus unterschiedlich angegebenen Herrscher-Systeme siehe hier.

Tabelle der Tierkreiszeichen

  10  11  12   
Zeichen Widder Stier Zwillinge Krebs Löwe Jungfrau Waage Skorpion Schütze Steinbock Wassernamm Fische  
Kürzel  Wi Sr Zw Kr  Lo  Jf  Wg  Sk  Su  Sb  Ws  Fi   
Symbol Wi Sr Zw Kr Lo Jf Wg Sk Su Sb Ws Fi  
Englisch Aries  Taurus  Gemini  Cancer  Leo Virgo  Libra  Scorpio  Sagittarius Capricorn Aquarius  Pices  Englisch
Sanskrit Mesha Vrishaba Mithuna Karkata Simha Kanya Thula Vrishchika Dhanus Makara Kumbha Meena Sanskrit

Bedeutung
im Veda
Widder Stier Paar
(umarmend) 
 Krebs
(Kreis)
 Löwe Jungfrau,
Tochter
Waage,
Gewicht
Skorpion   Bogen Krokodil,
Hai
Kanne,
Krug
Fische Bedeutung
im Veda
Kateg.  Horn Horn  2-fach  2-fach  1-fach     2-fach   2-fach   Horn  2-fach  -fach Kateg.
Tier ??  Mensch  Mensch  Mensch Mensch  Tier ??
Polarität Polarität
Element Fe  Er  Lu  Wa  Fe  Er  Lu  Wa  Fe  Er  Lu  Wa  Element
Qualität kard.  fix  bew. kard.  fix  bew.  kard.  fix  bew.  kard.  fix  bew.  Qualität
orth.Reg.  MA VE  ME  MO  SO  ME  VE  MA  JU  SA  UR  JU  orth. Reg.
esot.Reg.  ME VU VE  NE  SO  MO  UR  MA  ER  SA  JU  PL  esot. Regent
1.Dek.orth. JU MO ME VE SO SO (?) JU MA ME SA VE SA  1.Dek.orth.
2.Dek.orth. SO ME VE ME JU VE SA JU ? MO VE ME JU 2.Dek.orth
3.Dek.orth. MA SA SA MO MA ME (?) ME MO ? SO SO(ME) SA MA 3.Dek.orth
1.Dek. esot. JU  VE JU VE ? SO ME JU MA JU SA VE JU 1.Dek. esot.
2.Dek. esot. SO ME MA ME ? JU SA SA SO ? MA VE ME VU 2.Dek. esot.
3.Dek. esot.  MA SA SO MO ? MA VE ME VE ? SO SO UR MA 3. Dek.esot
orth. Strahl 1 4 2 7 orth. Strahl
esot. Strahl 4(2)  esot. Strahl
erhöht:                         erhöht:
vermindert:                         vermindert:
im Fall:                         im Fall:

In der klassischen Astrologie benüht man ein einfaches Schema, um auszusagen, ob ein Planet in einem Tierkreiszeichen startk oder schwach stehe. Dazu definiert man die folgenden Begriffe:

Domizil: Im Domizil steht ein Planet, wenn er in einem Zeichen steht, das er selbst beherrscht also, z.B. im Fall des Mars im Widder, der ja von Mars beherrscht wird. Im Domizil stehende Planeten stehen stark, vielleicht sogar tendentiell zu stark.

In Erhöhung steht ein Planet in einem Zeichen, welches ihm "sympathisch" oder ähnlich ist. Die hier zugrundeliegende Logik ist weniger zwingend als beim Domizil, Beispiel:die Sonne im Widder..

Im Fall steht ein Planet in Opposition zur Erhöhung.

Im Exil steht ein Planet dem Domizil gegenüber.

Es ergibt sich folgendes Schema:

  Domizil Exil (Herrscher) Erhöhung (Herrscher) Fall (Herrscher)
SO Lo Ws UR Wi MA (SO 2. Dek.) Wg VE
MO Kr Sb SA Sr VE Sk MA
ME Zw, Jf Su, Fi JU Jf (Ws*) ME Fi (Lo*) JU,NE
VE Sr, Wg Wi, Sk MA Fi JU,NE Jf ME
MA Wi, Sk Sr, Wg VE Sb SA Kr MO
JU Su, Fi Zw, Jf ME Kr MO ( JU 3. Dek.) Sb SA
SA Sb, Ws Kr, Lo MO, SO Wg VE ( SA 2. Dek.) Wi MA
UR Ws Lo SO Sk (Jf*) MA Sr (Fi*) VE
NE Fi Jf ME Kr MO (NE 3. Dek) Sb SA
PL Sk Sr VE - - -  

Die mit * gekennzeichnenten Angaben für Erhöhungen/Fall entstammen den Schriften über Spirituelle Astrologie von Institut für Planetarische Synthese (IPS, Genf).
Zu bemerken ist, daß hierbei implizit gewisse Planeten als Gegensatzpaare angesehen werden:
Aus dem Exil ergeben sich die Gegensatzpaare: MO-SA, SO-SA, SO-UR, ME-JU, ME-NE, VE-MA, VE-PL.
Aus dem Fall ergeben sich die Gegensatzpaare: SO-VE, MO-MA, ME-JU, ME-NE, JU-SA, MA-SA, VE-UR, SA-NE
sowie folgende "Freundschaften": SO-MA, MO-VE, VE-JU, VE-NE, MA-SA, MA-UR, MO-NE
In den vier oben aufgeführten Fällen handelt es sich bei der Erhöhung um Dekadenherrscher der 2. oder 3. Dekade eines Zeichens, sonst jedoch nicht.

Obwohl einige dieser Gegensatzpaare und Freundschaften sofort einleuchten, riechen andere doch widersprüchlich, z.B. MA-SA, da MA zu allen Herrschern der 2. und 3. Dekaden der von SA beherrschten Zeichen (Sb, Ws) in Widerspruch steht, namlich zu ME und VE.
Auch finden sich unter den Freundschaften kaum (bis auf MO-NE und VE-NE) die Planetenverbindungen der sogenannte höheren Oktaven:

                             
SO   ME MO       VE MA      -  
\   /     \   /   \   /  
    UR         NE         PL    
                             

Bei diesem Schema bleiben JU, SA unberücksichtigt. Die drei Bäume
(SO,ME) -> UR (innerhalb der positiven Polarität)
(MO,VE) -> NE (innerhalb der negativen Polarität)
(MA) -> PL (innerhalb der positiven Polarität)
stellen also Richtungen innerhalb einer Polarität dar.

Elemente

Den Tierkreiszeichen wird eins der klassischen vier Elemente zugeordnet: Feuer, Wasser, Erde, Luft, abgekürzt als, F, W, E, L.

Die inhaltliche Bedeutung ist etwa:
Feuer: Wille, Temperament, unmittelbare Wesensäußerung
Wasser: Gefühlsbereich, Wünsche
Erde: das Materielle, in diesem Sinne auch: das Reale
Luft: das Mentale, Gedankliche

Qualitäten

Den Tierkreiszeichen wird weiterhin eine von drei Qualitäten zugeordnet: kardinal. fix (fest), labil-veränderlich (auch: beweglich)

Die inhaltliche Bedeutung ist etwa:
kardinal: bewirkend im Sinne bewirken, verändern wollend
labil-veränderlich: dazu neigend, bewegt zu werden (durch Äußeres: Kontakte zu Menschen, Gegebenheiten)
fest: weder das eine noch das andere, also fest und ruhig, ohne Notwendigkeit, zu bewegen und ohne Neigung, verändert zu werden

 

Felder (Häuser)

Die Quadranten genannten Himmelssegmente werden aufgespannt von dem Koordinatensystem aus den Linien AC-DC und IC-MC, es ergeben sich also vier Quadranten. Die Quadranten werden gegen den Uhrzeigersinn vom AC aus über den IC, den DC und den MC durchgezählt. Das Feldersystem ist eine Wiederspieglung der Drittel dieser Quadranten, also 30° Himmelssegmente, welches 12 an der Zahl ergibt. Die Felder haben dabei, wegen der Ekliptik, meist einen von 30° verschiedenen Winkel, je nach dem ob der IC mehr oder weniger als 90° vom AC entfernt ist, sind z.B. die ersten drei Felder größer oder kleiner als 30° und die des folgenden Quadranten genau umgekehrt. Auch sind die einzelnen Felder in einem Quadranten zumeist nicht gleich groß. In der astrologischen Praxis spielen heute vor allem zwei Feldersysteme eine Rolle: Koch und Placidus. Das Feldersystem nach Koch berechnet die 30°-Himmelssegmente bezogen auf den Erdmittelpunkt, was vergleichsweise einfache zu ermitteln ist, aber i.a. ungenau und unplausibel. Deshalb wird heute (in Zeiten, da die meisten Horoskope mit Computerunterstützung angefertigt werden) zumeist das genauere und plausiblere System nach Placidus eingesetzt, welches die Felder bezogen auf den Punkt auf der Erdoberfläche berechnet, an dem die Geburt oder das zu bewertende Ereignis stattfindet.

 

Aspekte

Ein Aspekt ist eine Struktur aus 2 Planeten, die in einer definierten Winkelbeziehung zueinander stehen.
Die Haupt-Aspekte ergeben sich als abgeleitet von der 1-,2-,3- und 4-Teilung des Kreises, die Nebenaspekte aus halb-, dreihalb- oder anderthalbfach-Bildungen der Winkel der Hauptaspekte. Aspekte werden in den seltensten Fällen exakt angenommen, daher stellt die zulässige Toleranz ein wichtiges Kriterium dar. Man wird dabei beachten müssen,

  1. die Tendenz, also ob der Aspekt sich auflöst oder bildet, gekennzeichnet als auflösend oder bildend.
    Die Tendenz läßt sich daraus berechnen, ob welcher der beiden Planeten schneller läuft und ob der tatsächliche Winkel kleiner als der Aspektwinkel ist oder größer.
    Beispiel: ein schnellerer Planet steht 92° hinter einem langsameren (z.B. MA auf 18°, SA auf 110°). Dann wird sich ein Quadrat (90°) zwischen den beiden bilden.
    Steht der schnellere von beiden (MA) jedoch auf 110°, wird sich das Quadrat auflösen.
  2. beide beteiligten Planeten, ein Aspekt zwischen einem Schnell- und einem Langsamläufer wird anders zu bewerten sein als einer zwischen zwei Schnellläufern oder zwei Langsamläufern.
  3. den Aspekt selbst, ein kleiner Aspekt wie das Halbsextil (30°) wird eine höhere Genauigkeitsanforderung
    erfüllen müssen, als etwa ein viermal so großes Trigon oder der größte Aspekt, die Opposition.

Hieraus geht hervor, daß bei 9 verwendeten Aspekten und 13 "Planeten" bis zu 9*13*13/2 (ohne jeweils die Hauptdiagonale der 2-dimensionalen Teilmatrizen für die Planeten bei festem Aspekt, da ein Planet nicht zu sich selbst im Aspekt betrachtet werden kann, daher genau 9*(13*13-13)=1404 Einträge. Der Faktor "/2" entsteht dadurch, daß nur die oberen Dreiecksmatrizen betrachtet werden müssen, da die Reihenfolge der beteiligten Planeten irrelevant ist) Einträge in eine dreidimensionale Matrix gemacht werden müssen

Abweichung

Die Bereiche um den exakten Winkel, innerhalb deren ein Aspekt als gegeben angenommen wird, werden Orben genannt. Eine ausgewogene Aspekttoleranz-Matrix stellt eine wichtige Basis für die Aspektdeutung dar, da bei Fehlern in der Matrix sich ggf. sogar zwei verschiedene Aspekte zwischen zwei festen Planeten ergeben könnten. Würde man z.B. für die Schnellläufer SO, MO bei dem Halbsextil und dem Halbquadrat jeweils 8 Grad Toleranz zulassen würden bei einem tatsächlichen Winkel von 37,5 Grad zwischen SO und MO nicht nur beide Aspekte vorliegen (45°-8°=37° und 30°+8°=38°), es gäbe auch keinen aspektfreien (und semantisch neutralen) Bereich dazwischen.In der Praxis zeigt sich beispielsweise, daß Orben kleiner Aspekte zwischen Langsamläufern nicht mehr als 2,5° betragen dürfen. Natürlich wird man einen Aspekt je genauer betrachten, je geringer seine vorliegende Toleranz ist, also je genauer er trifft.

Hier ein Beispiel für die Toleranzen aller Aspekte zwischen SO und MO (die von der 5-, 7- und 9-Teilung des Kreises abgeleiteten Aspekte eingeschlossen), angegeben in 1/10 Grad (der Eintrag 60 für das Trigon bedeutet also 60/10 = 6 Grad):

Toleranz  80  10  30  40  70  60  30  25  70  30  55  25  25  20  10
Aspekt Kon Hsx Hqu Sxt Qua Tri Ein Qkx Opp Dez Qnt Vig Bqt Sep Non
Symbol KON HSX HQU SXT QUA TRI EIN QKX OPP            

Die Planeten können auf folgende Weise aus den 1-,2-,3- und 4-Teilungen des Kreises abgeleitet werden:
Hier die Übersicht etwa in den von uns verwendeten Farben:

Teilung  Aspektname  Kürzel  Winkel   abgeleitet:  Kürzel Winkel   Name  Kürzel Winkel   Name Kürzel   Winkel 
1 Konjunktion  KON  0°                  
 2 Opposition OPP 180°                  
 3 Trigon TRI 120° Sextil SXT  60° Halbsextil  HSX   30° Quinkuncx  QNK  150°
 4 Quadrat QUA  90° Halbquadrat HQU 45° Eineinhalbquadrat EIN  135°      

Dabei besteht eine offensichtliche Übereinstimmung mit den beiden äußeren Säulen (Härte und Barmherzigkeit) des Baums des Lebens in der Kaballah. Die mittlere Säule kommt bei diesen Aspekten nicht vor. Dort liegen die von der Fünfteilung des Kreises abgeleiteten Aspekte, die in der heutigen Astrologie kaum eine Berücksichtigung finden.Möglicherweise handelt es sich dabei um entwickelte Eigenschaften, die in dieser Inkarnation keine Rolle spielen, in dem Sinne, daß sie keine Aufgabe darstellen, noch bei der Bewältigung von Aufgaben unterstützend herangezogen werden können. Es folgt eine Tabelle der Aspekte mit den zugehörigen maximalen Orben, die für SO und MO verwendet werden können sowie den daraus resultierenden maximalen und minimalen Winkeln für den jeweiligen Aspekt.

   Kon  Vig  Hsx Elf Dez Non  Hqu Sep  Sxt  Qnt Bil  Qua Trl  Tri  Ein  Bqt  Qkx Tao   Opp
 Winkel des Aspekts  0  18  30 32,73 36 40  45 51.4  60 72 75  90 105  120  135 144  150 165  180
 Tol in 1/10°  80 20  10 10 20 10  30 15  40 20 10  70 10  60  30 25  10 10  70
 norm Tol nach oben  8 20  31 33,73 38 41  48 52,9  64 74  76  97 106  126  138 146.5  151 166  187
 norm Tol nach unten  -8 16  29 31,73 34  39  42 49.9  54 70 74  83 104  114  132 141.5  149 164 173 

Hier als Beispiel die obere Dreiecksmatrix für die KON, die alle Toleranzen für Konjunktionen zwischen je Planeten enthält:

Planet\Planet  SO  MO  ME  VE  MA  JU  SA  UR  NE  PL  KN  AC  MC 
 SO  -  80  60  60  60  60  60  50  50  50  50  70  70
 MO    -  60  60  60  60  60  50  50  50  50  70  70
 ME      -  50  50  50  50  45  45  45  45  45  45
 VE        -  50  50  50  45  45  45  45  45  45
 MA          -  50  50  45  45  45  45  45  45
 JU            -  50  50  45  45  45  45  45
 SA              -  50  45  45  45  45  45
 UR                -  40  40  40  40  40
 NE                  -  40  40  40  40
 PL                    -  40  40  40
 KN                      -  40  40
 AC                        -  40
 MC                          -

Zur Beurteilung von Aspekten sind natürlich die Stellungen der beiden beteiligten Planeten in ihren Tierkreiszeichen und ggf. die weiteren mit diesen beiden Planeten gebildeten Aspekte wichtig. So wird z.B. ein problematisches Quadrat in labil-veränderlichen Zeichen einfacher zu handhaben sein, als in festen Zeichen. Wenn ein oder mehrere schwierige Aspekte mit einem Planeten vorliegen, spricht man auch von einer "Verletzung des Planeten".

Eine Ausführliche Diskussion der Auswahl der Aspekte und zur Frage der Orben siehe hier

 

Halbsummen

Halbsummen sind Strukturen aus drei Planeten, wobei die Gerade durch die Winkelhalbierende zwischen den ersten beiden Planeten auf den dritten (geradlinig oder im rechten Winkel) zeigt; im geradlinigen Fall spricht man von direkten Halbsummen ansonsten von rechtwinkligen. Damit stellen Halbsummen die dritte Detailierungsebene dar, erlauben also die differenziertesten Aussagen. Für die Halbsummen werden relativ kleine Orben angesetzt, maximal 2,5 Grad.

Beispiel:
Steht MA auf 10° und PL auf 70° , so werden alle Planeten die (abgesehen von einer zulässigen Ungenauigkeit) auf (10°+70°) / 2 = 40° und 40°+180° = 220° stehen, von einer direkten Winkelhalbierende getroffen und alle Planeten, die auf 40° + 90° = 130° und 40° + 270° = 310° stehen, von einer Senkrechten zur Winkelhalbierende getroffen. Im ersten Fall spricht man von einer direkten Halbsumme, im zweiten Fall von einer indirekten oder quadratischen. Steht nun die SO auf 41,2°, so ergibt sich eine direkte Halbsumme auf die SO mit einer Abweichung von 1,2°

 

Dispositoren

Ein Dispositor, auch Herrscher genannt, ist ein Planet, der über ein Tierkreiszeichen herrscht. Steht nun ein Planet A in einem Zeichen, so unterliegt er auch dem Einfluß des Dispositors. Da dieser ja wieder ein Planet ist, unterliegt auch er möglicherweise durch seine Zeichenstellung anderen Planeteneinflüssen. Verfolgt man alle aus diesen Abhängigkeiten bildbaren Ketten bis zum Ende, so ergibt sich daraus ein rechteckiges Schema: die Dispositorenmatrix. Eine Dispositorenketten bricht dann ab (wird also nicht weiterverfolgt), wenn ein Planet in zwei Stufen hintereinander auftaucht. Die zweite der beiden gleichen Stufen wird dann nicht mehr gewertet, genausowenig wie alle weiteren (inhaltsgleichen).

Beispiel:

Planet Merkur (ME) stehe im Wassermann (Ws), also unter Uranus (UR) und Saturn (SA).
SA stehe in den Fischen (Fi), also unter Jupiter (JU) und Neptun (NE).
UR stehe im Widder, also unter Mars (MA).
MA stehe in den Zwillingen (Zw), also unter Merkur (ME).
JU stehe im Stier (Sr), also unter Venus (VE).
NE stehe im Steinbock, also unter Saturn (SA)

Dann erhalten wir folgendes (Teil-) Bild:

ME      
| \    
UR   SA  
|   | \
MA   JU NE
|   | |
ME   VE SA
.   ... .

Die Auswertung des Schemas ergibt: ME steht 1. Ordnung unter UR, 2. Ordnung unter MA, 3. Ordnung unter sich selbst. Dort bricht diese Kette ab.
ME steht 1. Ordnung unter SA, 2. Ordnung unter JU und NE und 3. Ordnung unter VE (dieser Teil ist noch weiterzuverfolgen) und SA (bricht dort ab).

Ein wenig unübersichtlich wird es, wenn man a) alle Planeten bis zum Ende verfolgt und b) die Dekadenherrscher mitberücksichtigt.

Eine ausführlichere Diskussion der Dispositorenfrage findet sich hier

Sensitive Punkte

Spätestens seit Ptolemaeus werden sogenannte "sensitive Punkte" im Horoskop beobachtet, die sich aus dem AC und einer Differenz zwischen zwei Planetenständen berechnen.


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